Freitag, 4. September 2015

New York - Part I


Gerade liege ich im Bett und überlege wie ich diesen Post überhaupt beginnen soll. Ich schaue raus aus dem Fenster, sehe die typische Feuerleiter (kennt man ja sonst nur aus Filmen) und gleich gegenüber ein Hochhaus. Ich bin in New York und kann es eigentlich noch immer nicht richtig fassen. Besonders wenn ich daran denke, dass ich noch vor 2 Tagen in Frankfurt am Flughafen war und nicht wusste, ob ich überhaupt vom Flieger mitgenommen werde. Gleich zu Beginn meiner Reise Nervenkitzel, denn als ich eingecheckt habe erstmal ein kleiner Schock - mein Ticket ist im "Standymodus". Scheinbar überbuchen Airlines ihre Flüge immer mit Absicht, damit diese nicht unterbesetzt rausgehen und bieten dann im Falle einer Überbuchung Leuten 600€ an, wenn sie auf andere Flüge ausweichen. Dieses Angebot habe ich auch bekommen. Der Flieger sei voll. Ob ich denn nicht lieber Morgen fliegen wollte. Ehm Entschuldigung - NEIN. Ramona war wahrscheinlich schon in ihrer Uniform im Flieger und wartete darauf, dass ich einsteige. Das war alles durchgeplant. So durfte ich dann mit einem Flugticket ohne Sitzplatz an das Gate und sollte doch bitte vor Ort schauen, ob sich im Flieger noch ein Plätzchen für mich findet. Ich kam mir vor wie in einem schlechten Film. Ich hatte dem Flug bereits im Mai gebucht und bezahlt und jetzt sowas. Im Endeffekt habe ich dann direkt am Gate die erlösende Nachricht erhalten, dass es dann doch einen Sitzplatz für mich gab. 

Der Flug war genial. Aus Zufall war Ramona genau in dem Bereich des Flugzeugs eingeteilt in dem ich saßs. Bei 500 Passagieren gar nicht so selbstverständlich! Sie hat mir dann während ihrer Pause einen Rundgang durch den gesamten Flieger gegeben. Ich hatte auch einen kurzen Einblick in die Business - und Firstclass. Ein bisschen neidisch war ich schon nachdem ich das gesehen habe. Aber bei mir in der Economy gab es dank Ramona so einige Extras für mich :-) 


Hotelzimmer
In New York angekommen durfte ich dann an den langen Warteschlangen für die Einreise einfach vorbei marschieren - ich war ja mit der Crew der Lufthansa unterwegs. Das war schon irgendwie ein seltsames Gefühl. Die erste Nacht verbrachte ich dann im Hotel der Crew in Brooklyn gemeinsam mit Ramona auf einem Zimmer! Ich muss sagen, dass ich es super spannend fand einen Einblick in diesen Beruf zu erhalten und ein bisschen eifersüchtig auf dieses "Jet-Set-Leben" kann man schon werden, wenn man die Nachteile ein bisschen in den Hintergrund rückt. Wir kamen gegen Nachmittag amerikanischer Zeit an und anstatt uns faul in Bett zu legen, ging es sofort weiter um noch so viel wie möglich vom ersten Tag in NY zu haben. 

Tag 1 - Manhattan 

Als erstes ging es zu Fuß über die Brooklyn Bridge rüber nach Manhattan. Ein beeindruckendes Panorama mit Blick auf die Skyline und ein erster Eindruck von dem was mich erwarten sollte. Man kam sich so unglaublich klein vor - auf dieser riesen Brücke, immer näher an die Hochhäuser heran. Das einzige Problem war, dass es unglaublich heiß war - 35°. Wir dachten, wir gehen ein. Wir verdursten mitten auf der Brücke. Aber zum Glück kam dann doch irgendwo ein Wasserstand und ich habe mal wieder bemerkt, dass ich mich auf eine lange Zeit ohne Sprudelwasser einstellen kann. Diese deutsche Selbstverständlichkeit, die einem dann erst bewusst wird. Danach ging es direkt weiter (natürlich immer noch zu Fuß) zum Ground Zero - der Ort an dem bis 9/11 noch die Twin Tower zu finden waren. Dieser Platz hat eine extrem starke Austrahlung. Trotz der vielen Touristen und Menschen hatte ich das Gefühl anhalten zu können, Ruhe zu finden. Als ich dann vor den beiden Gedenkstätten stand, (zwei riesige Pools mit Wasserfällen und einem Loch in das dasWasser hinab fällt) hatte ich richtig Gänsehaut. Ein beeindruckender Ort - der so unmittelbar unsere Geschichte und as Weltgeschehen geprägt hat. Sollte meiner Meinung nach auf jeder To-Do-Liste einer New York Reise stehen.
Brooklyn Bridge
  
Ground Zero - Gedenkstätte











Direkt danach ging es weiter - diesmal nicht zu Fuß, sondern mit dem Taxi - zum Central Terminal. Ramona wollte sich diese unbedingt anschauen. Ich erwartete nicht zu viel, aber als ich dann die große Bahnhofshalle betrat, war ich absolut begeister. Die Gewölbedecke ist gigantisch und das Treibe auf dem Bahnhof ist unglaublich. Ich habe ddann natürlich erstmal die Zeit genutzt und ein bisschen "Leute beobachtet". Es war so witzig, spannend und auch verstörend zu sehen, wie viele und vor allem was für Menschen dort unterwegs sind. Eigentlich wie ich ganz New York. In der Nähe der Station sind wir dann Essen gegangen. Indisch - es war super! Lediglich diese ganze Geschichte mit dem Tax und dem Trinkgeld verstehe ich nicht so ganz. Jedes Mal dann wieder mit zu denken, dass am Ende ja nochmal ordentlich was drauf kommt, ist gar nicht so einfach. Und günstig ist hier ja sowie so nichts. Nach dem Essen machten Ramona und ich mich dann auf dem Weg zum Rockefeller Center. Dabei haben wir einen kleinen Umweg über den Times Square gemacht. Ich war völlig überfordert mit der riesigen Leuchtreklame und hatte das Gefühl gleich nichts mehr sehen zu können, weil ich so geblendet war von dem Licht. Aber es war auf jeden Fall beeindruckend und irgendwie auch verrückt die verkleideten Leute, die Touris mit ihren Selfiesticks (ich habe keinen, hätte aber manchmal wirklich gern einen :D ) zu beobachten. 
Central Terminal 

Times Square


Times Square
Danach kam der krönende Abschluss des Tages. Dank einer genialen App - "Get Your Guide" nennt sich diese - konnten wir zum Sonderpreis von 30 $ auf die drei Aussichtsplattformen des Centers. Mit Get Your Guide kann man weltweit in großen Städten ganz bequem Ausflüge direkt auf dem Handy buchen und erhält dabei super Rabatte. So haben wir mal eben 20$ gespart. Wobei ich diese auch so bezahlt hätte! Es hat sich gelohnt - die Aussicht war überwältigend. Ich persönlich glaube, dass gerade die Nachtaussicht besonders schön ist. So unglaublich viele Lichter und eine vibrierende Stadt unter sich zu wissen, das ist schon ein tolles Gefühl. Besonders der Blick auf das erleuchtete Empire State Building war super. Wir haben uns dann einfach auf eine Bank gesetzt (ok, auch weil wir seit 24 Stunden wach waren) und haben versucht dieses Bild auf uns wirken zu lassen. Auf dem Heimweg zum Hotel mit der Subway sind wir dann mehr oder weniger schon eingeschlafen. Das weiche Hotelbett war dann definitv unsere Rettung.