Noosa- Bushcamp
Montagmorgen muss unser Host schon um 15 vor 5 aufstehen, das heißt auch für uns, dass wir früh rausmüssen. Wir packen unsere Sachen und verlassen die Wohnung (natürlich nicht ohne nochmal eine Tasse Kaffee auf dem Balkon zu genießen). Langsam geht die Sonne über Brisbane auf, die Straßen sind noch leer und wir laufen bepackt zum Busbahnhof. Dort haben wir ungefähr noch eine Stunde Wartezeit bis um 8 Uhr der Bus nach Noosa fährt. Imke bemerkt beim Einchecken, dass ihr Schlafsack nicht mehr da ist. Nur leider hat keiner von uns beiden gemerkt, wann und wo er verloren gegangen ist, so bleibt das Verschwinden mysteriös. In Noosa werden wir direkt vom Shuttlebus abgeholt, der uns ins Gagaju-Bushcamp fährt. Zwischenstopp machen wir beim Supermarkt, die nächsten 3 Tage gibt es nämlich keine Möglichkeit einkaufen zu gehen, das heißt man muss so Allerlei besorgen. Auf der Fahrt lernen wir schon zwei deutsche Mädels kennen, ja wir sind nach 5 einhalb Wochen Australien wieder in Deutschland angekommen, mit denen wir uns direkt gut verstehen. Für die erste von drei Nächten im Bushcamp werden wir noch in großen Bundeswehrzelten schlafen, dann geht es für 2 Nächte ins richtige Zelt. 20 Minuten vom Camp entfernt ist ein strahlend blauer Sandstein See, dort gehen wir am Nachmittag eine Runde schwimmen. Abends gibt es mal wieder richtiges Backpackeressen- Nudeln mit Soße, wobei wir uns sogar ein bisschen Hackfleisch gegönnt haben. Wir bemerken schnell, dass auch der Rest unserer Gruppe größtenteils nur aus Deutschen besteht, zum Glück wirklich tolle Leute. Danach sitzen wir noch in der Küche zusammen, doch geschafft vom Wochenende gehen wir recht früh ins Bett. Am zweiten und am dritten Tag müssen wir jeweils um 8.30 Uhr zum Kanufahren bereit sein. 5 Dreier und ein Zweier Kanu machen sich auf den Weg. Imke ist mit den beiden deutschen Mädels im Boot und Nicole hat sich zu einem Pärchen gesellt. Nach 7 km laut Einweiser, gefühlt waren es definitiv weniger, machen wir einen Stopp an einem kleinen Strandabschnitt an einem See. Unser Einweiser musste sich vertan haben – niemals waren das 7 km!
Baggersee in der Nähe des Camps |
Seine Rechnung hat
uns schon zu Beginn etwas unlogisch erschienen:“ Ihr fahrt heute 16 km – 7 km
hin und 7 km wieder zurück).Am Strand essen wir unser Lunchpaket und faulenzen
in der Sonne, bevor wir uns auf den Rückweg machen. Die Suche nach einem
bestimmten Creek bleibt in unserer Gruppe zwar erfolglos, aber wenigstens ist
niemand gekentert! Gegen Ende fangen unsere Arme dann doch an wirklich weh zu
tun – morgen werden wir bestimmt Muskelkater haben! Am zweiten Kanutag ist die Strecke ein wenig
kürzer und zu unserem Erstaunen haben wir keinen Muskelkater. Ein Teil
der Gruppe scheinbar schon, denn wir machen uns mit einem Kanu weniger auf den
Weg. Auch die andere Hälfte der Gruppe dreht schon nach der Hälfte wieder um.
Noch mit der gesamten Gruppe fahren wir zu einer kleinen Insel. Da das Pärchen
in Nicoles Boot nicht mit bis zum Meer möchte, wird Nicole kurzer Hand auf die
Packkiste in einem anderem Boot verfrachtet. Dort sitzt sie und muss nicht mehr
paddeln, denn das übernehmen jetzt 3 Jungen. Mit zwei Kanus fahren wir noch
weiter und laufen von unserem Anlegeplatz ca. 3 km zum nächsten Strand. Der
Sand ist ziemlich heiß, doch der Strand ist unglaublich schön, tosende Wellen
und große Sanddünen. Nach 6 Wochen sehen wir wieder das Meer und es macht uns
glücklich.
Kanus am Strand |
Als wir im zurück im Camp sind, sind wir echt geschafft von der
Hitze. Doch das hält uns nicht davon ab nochmal zum See zu gehen. Wir haben
nämlich erfahren, dass es dort Schlammlöcher gibt und die wollen wir natürlich
auch mal ausprobieren. Also gibt es einmal Ganzkörperschlammkur. Wir hätten nur
leider nicht gedacht, dass es so schwer sein würde wieder aus dem Schlamm
heraus zu kommen. Nach langem Kämpfen schaffen wir es alle aber doch irgendwie.
Abends machen wir Lagerfeuer und Stockbrot, das scheinbar typisch deutsch ist,
denn die anderen Nationalitäten haben uns ein wenig schräg angeschaut, als wir mit
unseren Stöckchen am Feuer saßen.
Schon in der Nacht bemerken wir, dass es regnet, doch sind
wir beide zu faul unsere Sachen von der Leine zu nehmen. Auch am nächsten
Morgen regnet es immer noch und es scheint auch nicht aufhören zu wollen.
Eigentlich hatten wir geplant noch den Tag in Noosa zu bleiben und im
Nationalpark wandern zu gehen. Das kommt bei dem Regen aber leider nicht in
Frage also entschließen wir uns spontan unseren Bus umzubuchen und schon einen
Tag früher nach Byron Bay zu fahren.
So verbringen wir den verregneten Tag in
klimatisierten Greyhoundbussen und kommen gegen 9 Uhr abends in Byron Bay New
South Wales an. Da wir nun im nächsten Staat angekommen sind, wurde uns eine
Stunde geklaut und somit sind wir euch jetzt 10 Stunden voraus!
Schlammkur! |