Goodbye Tara – Welcome to
Brisbane.
5 ½ Wochen. 38 Tage. 912 Stunden – so lange waren wir in
Tara. Manchmal kam es uns wie eine Ewigkeit vor, an anderen Tagen verflog die
Zeit. Nun ist es geschafft und wir machen uns – mit unglaublich vielen neuen
Erfahrungen, neu gewonnenen Freunden und einem gefüllten Geldbeutel- wieder auf
die Reise. Am Vorabend unserer Abreise trinken wir gemeinsam mit unseren Chefs
noch etwas, ein Barmädchen steht morgens um 7 Uhr an unserem Bett, um uns zu
verabschieden, wir bedanken uns für alles(natürlich nicht ohne eine Träne beim
Abschied von Lyn zu vergießen) und steigen schließlich in den Bus, der uns
wieder in die Zivilisation bringt. Die letzten Tage in Tara ziehen wie im
Rausch an uns vorbei. Nach 4 Stunden Busfahrt stehen wir plötzlich in Brisbane.
Vor uns Wolkenkratzer, Verkehr und viele Menschen. Es scheint als wären wir nie
in Tara gewesen. Alles wirklich unwirklich, doch der Kontostand sagt etwas anderes.
In Brisbane werden wir wieder couchsurfen. Imke hat mit einem
Host Kontakt aufgenommen. Schwer bepackt ziehen wir zu Fuß von der Busstelle
zur Adresse unseres Hosts. Er wohnt mitten im Stadtzentrum! Alles direkt vor
der Haustür. Genial! Aber es kommt natürlich noch besser (wie immer bei uns).
Am Eingang zu einem Wolkenkratzer laufen wir unserem Host in die Arme. Er heißt
Skander, ist 25 und kommt aus Tunesien und lebt für 8 Monate in Brisbane, weil
es Teil seiner Ingenieurausbildung ist. Er begrüßt uns und nimmt uns mit in
seine Wohnung. Diese befindet sich im 37. Stock! Sein Apartment, welches er nur
am Wochenende bewohnt, ist modern und richtig schön!
Wir staunen schon über die
Einrichtung, da zieht Skander den Vorhang der Balkontür zur Seite. Schweigen,
große Augen und irgendwann ein ‚Boah‘. Wir blicken über Brisbane. Überall
leuchten kleine Lichter, Hochhäuser ragen neben uns in den Himmel und wir
können überhaupt nicht fassen, wie weit oben wir tatsächlich sind! Mit so einer
genialen Unterkunft hätten wir beide niemals gerechnet! Manchmal hat man dann
einfach mal Glück! Nachdem wir unsere Sachen abgestellt haben, kommt auch schon
bald ein Freund vorbei und bringt zur Freude aller Lasagne mit. Er ist auch
Tunesier und arbeitet ebenso für einige Zeit in Australien. Er erzählt uns,
dass der Ausblick aus seinem Apartment noch besser sei und weil wir es nicht so
ganz glauben können, fahren wir kurzer Hand vorbei und überprüfen das Ganze.
Und siehe da- seine Wohnung liegt in der Skylounge und überblickt ganz
Brisbane. Unter uns rast der Verkehr vorbei und in der Ferne blinken die
Lichter vieler Millionen Häuser –
Unfassbar!
Nach diesem großartigen Ausblicken erkunden wir mit den zwei
Tunesiern das Nachtleben Brisbanes– schließlich ist Samstag, da geht man aus!
Zuerst gehen wir in einen Irish Pub und stürmen die Tanzfläche. Nach 5 Wochen
in Abgeschiedenheit tut es sehr gut mal wieder unter Leute zu kommen! Nach dem
Irish Pub gehen wir ins Casino. Beim Laufen auf den Straßen staunen wir nicht
schlecht, denn die Stadt sieht wirklich wunderschön aus! Das Zusammenspiel von
alten Gebäuden und Neubauten passt einfach. Die indirekte Beleuchtung bei Nacht
setzt dann nochmal den ganz besonderen Akzent. Keine von uns war bisher jemals
in einem Casino. Wir haben es nicht so mit dem Spielen (sonst hätten wir schon
beim Keno die Millionen gemacht)– aber wir schauen zu wie ein Freund unseres
Hosts in ca. 2 Minuten 60$ verspielt, das reicht uns. Das Casino bietet zum
Glück auch echt schöne Sitzgelegenheiten und eine Tanzfläche, so dass wir doch
gerne bleiben. Die Musik an diesem Abend ist super, ein gutes Lied nach dem
anderen, so dass wir gar nicht von der Tanzfläche runter können. Wir wundern
uns über einige Tanzstile, aber wer weiß wie bescheuert wir wohl aussehen? Um halb
4 landen wir dann auch mal im Bett und das ist echt bequem. Nicole ist am
nächsten Morgen mal wieder früh auf den Beinen und genießt schon den
Balkonblick. Imke bleibt noch etwas länger liegen.
Nach dem Frühstück machen wir uns auf den Weg die Stadt zu erkunden.
Aus dem Reiseführer haben wir eine Runde in der man so ziemlich alles sieht,
was man sehen muss. Wir laufen und laufen und auch wenn wir uns nicht ganz
daran gehalten haben, haben wir am Ende des Tages einen guten Einblick von
Brisbane. Uns gefällt die Stadt, sie ist sehr sauber und grün. Am besten hat
uns der Stadtteil Southbank direkt am Brisbane River gefallen. Am späten
Nachmittag treffen wir uns kurzfristig noch mit einer Bekannten von der
CrocodileTrophy, die zufällig auch gerade in Brisbane unterwegs ist. Abends
kocht Skander mit seinem Freund zusammen tunesischen Couscous für uns, der
wirklich super schmeckt. Danach gehen wir nochmal auf ein Bier in eine Bar. Da
unsere Reise aber schon am nächsten Morgen um 5 Uhr weiter geht, bleiben wir nicht
zu lange und sind kurz nach Mitternacht schon wieder zu Haus.