Mittwoch, 5. Dezember 2012

Airlie Beach




Airlie Beach


Lagoone
Nach vier wirklich langweiligen Stunden Busfahrt sind wir in Airlie Beach – dem Ausgangspunkt für alle Segeltouren zu den Whitsundays -  angekommen.  Ein eigentlich kleiner, aber feiner Ort. Hier gibt es eine wirklich schön angelegte Lagoone und es reiht sich wieder ein Hostel an das andere. Das heißt für uns auch, dass wir hier wieder den Backpackermassen begegnen werden. In Airlie haben wir uns über Couchsurfing unseren mittlerweile dritten Host organisiert. Er wohnt auf einer Yacht – wo diese sich befindet, wissen wir nicht. Wohl in einem Hafen- denken wir uns beide.  An einem Parkplatz direkt neben der Lagoone wollen wir uns treffen. Wir werden wohl mit einem Auto zum Hafen fahren -  denken wir uns beide.  Unser Host ist noch jünger und ein echt netter Kerl. Als wir ihn fragen, wo denn eigentlich sein Boot nun ist, zeigt er direkt vor uns aufs Meer. Sein Boot ist mitten auf dem Meer am Grund verankert. Wie sollen wir dahin kommen? Vielleicht mit unseren Rucksäcken schwimmen? Da erst sehen wir das kleine Motorgummiboot, das am Strand liegt. In genau dieses Boot steigen wir samt unserer Rucksäcke und drei Leuten. Mehr hätte auch wirklich nicht mehr gepasst. Da es etwas windiger war und das Boot tief im Wasser lag, wurden wir samt unserer Rucksäcke erstmal nass. Aber das war alles spaßig und eigentlich echt abenteuerlich. Am Boot angekommen, bietet unser Host ein Bier an und lädt uns auch direkt ein für uns mit zu Abend zu kochen. Imke nimmt dankend an – während Nicole ablehnt. Man fragt sich, was eine von uns dazu bringt Essen, Bier oder generell etwas, das umsonst ist, abzulehnen. Hätte man Nicoles Gesicht gesehen, dann wüsste man warum. Sie war bereits nach wenigen Minuten an Bord etwas blass um die Nase – später sah sie eher grün angelaufen aus. Seasick. Nicole war seekrank und legte sich im Inneren des Bootes erstmal hin. Lang half auch das nichts. Wir sagen einmal nach einer Weile war ihr Magen komplett leer. Während Imke mit unserem Host zu Abend aß, jedoch auch ein etwas flaues Gefühl hatte, lag Nicole einfach da – schlief oder tat andere Sachen. Selbst Aufstehen war nicht mehr drin. Ein Versuch auf dem wankendem Boot aufzustehen endete damit, dass sie direkt wieder zurück fiel. Nun so ging die Nacht rum und aus zwei eigentlich geplanten Nächten auf dem Boot wurde nur eine – diese bleibt jedoch unvergesslich. Nicole hat wohl drei Kreuze gemacht, als sie wieder Boden unter den Füßen hatte. 

Unser kleines Zelt
So saßen wir dann ohne Dach überm Kopf erstmal einen halben Tag an der Lagoone und haben uns am freien BBQ ein Mittagessen zubereitet. Wohin jetzt? Nicole ist dann losgezogen um die Hostelpreise zu checken, Imke passt auf die Sachen auf. Unter 25 Dollar nichts zu machen, da im Moment Schoolies sind, d.h. alle Australier auf ABI-Freizeit, sind die Hostels ziemlich ausgebucht und die Preise somit hoch. Die billigste Möglichkeit – ein Zeltplatz. Aber wir haben noch kein Zelt- egal, das kann man sich besorgen. Also haben wir mal eben eingecheckt und sind danach mit dem Bus zum nächsten BIG W, ein billig Kaufhaus, um uns ein kleines gemütliches 2Mann-Zelt zu kaufen. Klein und gemütlich ist sehr treffend beschrieben. Besonders das Umziehen im Zelt wurde zu einer akrobatischen Übung.
Nachdem wir uns in unserem Zelt eingerichtet hatten, schauten wir uns ein bisschen in Airlie Beach um. Durch die Schoolies waren viele Menschen auf den Straßen unterwegs. Abends trafen wir uns noch mit einer Freundin, die während der Croc Trophy kennen gelernt haben, auf unser beliebtes Mecces- Eis! Völlig fertig von der Nacht auf dem Boot und dem anstrengenden Tag legten wir uns schon früh in unser kleines Zelt.
Am nächsten Morgen wachten wir schon vor 8 Uhr auf, gingen Frühstücken und natürlich in einem Internetcafe unsere Mails von all unseren Lieben checken.  Wir freuen uns nämlich immer sehr, wenn wir mal ein paar Neuigkeiten aus der Heimat erfahren. Nach einem kleinen Mittagessen haben wir den weiteren Nachmittag an der Lagoone verbracht und uns auch dort wieder mit unserer Freundin getroffen. Ein schöner Faulenzertag. Ansonsten schleicht sich auch am nächsten Tag ein gewisser Alltag ein – Frühstücken, Internet, Mittagessen und Lagoone. Wie man sieht, passiert an sich nichts Außergewöhnliches. Bis zu dem Moment, in dem Imke etwas entdeckt. Wir waren uns nicht sicher, ob es noch intakt war. Es lag einfach dort auf dem Boden. Andere Camper mussten sie vergessen haben. Eine GANZE Melone. Wir haben uns gefreut, wie kleine Kinder. Wirklich. Wir hätten nie gedacht, dass man sich so über eine Melone freuen kann – aber als Backpacker ist alles möglich. Normalerweise würde so eine Melone ein kleines Vermögen für uns kosten. Noch ein Grund mehr zur Freude. Lange überlebte die Melone auch nicht. Innerhalb von 2 Tagen hatten wir sie komplett aufgegessen. An diesem Tag hatten wir noch mehr Grund zur Freude. Eine Mc Donalds Promotion gab uns Gutscheine für FREE Cheeseburger und Softdrinks – kann der Tag noch irgendwie besser werden? JA! Ein Couchsurfing-Host aus Airlie Beach hat uns nachträglich noch für 2 Übernachtungen zu sich eingeladen.

So kommt es, dass wir nach 3 Übernachtungen im Zelt (Rückenschmerzen inklusive) vor unserem Hostel stehen und auf unseren neuen Host warten. Keine Ahnung wie er aussieht, wo er genau wohnt, aber über SMS haben wir uns ja schon verständigt. Er kommt vorbei und holt uns mit seinem Auto ab. Er ist Ire und lebt hier nun schon seit einiger Zeit in Australien. An diesem Abend finden wir uns in einer großen WG wieder, bestehend aus zwei Iren, einer Deutschen und zwei Australiern und noch einem weiteren Übernachtungsgast. An diesem Abend schauen wir noch einen Film und gehen ins „Bett“. Am nächsten Tag lassen wir uns richtig viel Zeit zum Ausschlafen und zum Frühstücken auf dem Balkon (mit Meerblick!!!).  Danach gönnen wir uns auf dem riesen Fernseher „Projekt X“ und bummeln ein bisschen durch die Stadt. Am Abend machen wir gemeinsam mit unserer Freundin Natalie und den Jungs aus der WG ein BBQ. Es gibt Steak (Fleisch!!!!) und unsere neue Lieblingsspeise Maiskolben mit Butter. Mittlerweile haben wir auch schon ein wenig „vorgeglüht“ und später ziehen wir dann los und erkunden ein bisschen das Nachtleben in Airlie Beach – welches, wie sich später herausstellte, ziemlich gut ist. Wir haben sogar den Berg nach Hause bezwungen und der war so steil, dass auf halber Strecke ein uns Unbekannter ein Päuschen einlegen musste. 


Imke auf dem Balkon
Am nächsten Morgen haben wir es dementsprechend langsam angehen lassen. Ausschlafen, langes Frühstück auf dem Balkon und schon ziehen wir um in unsere mittlerweile 4. Unterkunft in Airlie. Wir gehen für eine Nacht ins Hostel, um dann am nächsten Tag endlich auf unsere Segeltour zu starten. Wir haben ein geräumiges 10er Zimmer und sind an diesem Abend so fertig, dass wir schon gegen 9 Uhr einschlafen.