Airlie Beach
Lagoone |
Nach vier
wirklich langweiligen Stunden Busfahrt sind wir in Airlie Beach – dem
Ausgangspunkt für alle Segeltouren zu den Whitsundays - angekommen.
Ein eigentlich kleiner, aber feiner Ort. Hier gibt es eine wirklich
schön angelegte Lagoone und es reiht sich wieder ein Hostel an das andere. Das
heißt für uns auch, dass wir hier wieder den Backpackermassen begegnen werden.
In Airlie haben wir uns über Couchsurfing unseren mittlerweile dritten Host
organisiert. Er wohnt auf einer Yacht – wo diese sich befindet, wissen wir
nicht. Wohl in einem Hafen- denken wir uns beide. An einem Parkplatz direkt neben der Lagoone
wollen wir uns treffen. Wir werden wohl mit einem Auto zum Hafen fahren - denken wir uns beide. Unser Host ist noch jünger und ein echt
netter Kerl. Als wir ihn fragen, wo denn eigentlich sein Boot nun ist, zeigt er
direkt vor uns aufs Meer. Sein Boot ist mitten auf dem Meer am Grund verankert.
Wie sollen wir dahin kommen? Vielleicht mit unseren Rucksäcken schwimmen? Da
erst sehen wir das kleine Motorgummiboot, das am Strand liegt. In genau dieses
Boot steigen wir samt unserer Rucksäcke und drei Leuten. Mehr hätte auch
wirklich nicht mehr gepasst. Da es etwas windiger war und das Boot tief im
Wasser lag, wurden wir samt unserer Rucksäcke erstmal nass. Aber das war alles
spaßig und eigentlich echt abenteuerlich. Am Boot angekommen, bietet unser Host
ein Bier an und lädt uns auch direkt ein für uns mit zu Abend zu kochen. Imke
nimmt dankend an – während Nicole ablehnt. Man fragt sich, was eine von uns
dazu bringt Essen, Bier oder generell etwas, das umsonst ist, abzulehnen. Hätte
man Nicoles Gesicht gesehen, dann wüsste man warum. Sie war bereits nach
wenigen Minuten an Bord etwas blass um die Nase – später sah sie eher grün
angelaufen aus. Seasick. Nicole war seekrank und legte sich im Inneren des
Bootes erstmal hin. Lang half auch das nichts. Wir sagen einmal nach einer
Weile war ihr Magen komplett leer. Während Imke mit unserem Host zu Abend aß,
jedoch auch ein etwas flaues Gefühl hatte, lag Nicole einfach da – schlief oder
tat andere Sachen. Selbst Aufstehen war nicht mehr drin. Ein Versuch auf dem
wankendem Boot aufzustehen endete damit, dass sie direkt wieder zurück fiel.
Nun so ging die Nacht rum und aus zwei eigentlich geplanten Nächten auf dem
Boot wurde nur eine – diese bleibt jedoch unvergesslich. Nicole hat wohl drei
Kreuze gemacht, als sie wieder Boden unter den Füßen hatte.
Unser kleines Zelt |
So saßen wir
dann ohne Dach überm Kopf erstmal einen halben Tag an der Lagoone und haben uns
am freien BBQ ein Mittagessen zubereitet. Wohin jetzt? Nicole ist dann
losgezogen um die Hostelpreise zu checken, Imke passt auf die Sachen auf. Unter
25 Dollar nichts zu machen, da im Moment Schoolies sind, d.h. alle Australier
auf ABI-Freizeit, sind die Hostels ziemlich ausgebucht und die Preise somit
hoch. Die billigste Möglichkeit – ein Zeltplatz. Aber wir haben noch kein Zelt-
egal, das kann man sich besorgen. Also haben wir mal eben eingecheckt und sind
danach mit dem Bus zum nächsten BIG W, ein billig Kaufhaus, um uns ein kleines
gemütliches 2Mann-Zelt zu kaufen. Klein und gemütlich ist sehr treffend
beschrieben. Besonders das Umziehen im Zelt wurde zu einer akrobatischen Übung.
Nachdem wir
uns in unserem Zelt eingerichtet hatten, schauten wir uns ein bisschen in
Airlie Beach um. Durch die Schoolies waren viele Menschen auf den Straßen
unterwegs. Abends trafen wir uns noch mit einer Freundin, die während der Croc
Trophy kennen gelernt haben, auf unser beliebtes Mecces- Eis! Völlig fertig von
der Nacht auf dem Boot und dem anstrengenden Tag legten wir uns schon früh in
unser kleines Zelt.
Am nächsten
Morgen wachten wir schon vor 8 Uhr auf, gingen Frühstücken und natürlich in
einem Internetcafe unsere Mails von all unseren Lieben checken. Wir freuen uns nämlich immer sehr, wenn wir
mal ein paar Neuigkeiten aus der Heimat erfahren. Nach einem kleinen
Mittagessen haben wir den weiteren Nachmittag an der Lagoone verbracht und uns
auch dort wieder mit unserer Freundin getroffen. Ein schöner Faulenzertag.
Ansonsten schleicht sich auch am nächsten Tag ein gewisser Alltag ein –
Frühstücken, Internet, Mittagessen und Lagoone. Wie man sieht, passiert an sich
nichts Außergewöhnliches. Bis zu dem Moment, in dem Imke etwas entdeckt. Wir
waren uns nicht sicher, ob es noch intakt war. Es lag einfach dort auf dem
Boden. Andere Camper mussten sie vergessen haben. Eine GANZE Melone. Wir haben
uns gefreut, wie kleine Kinder. Wirklich. Wir hätten nie gedacht, dass man sich
so über eine Melone freuen kann – aber als Backpacker ist alles möglich.
Normalerweise würde so eine Melone ein kleines Vermögen für uns kosten. Noch
ein Grund mehr zur Freude. Lange überlebte die Melone auch nicht. Innerhalb von
2 Tagen hatten wir sie komplett aufgegessen. An diesem Tag hatten wir noch mehr
Grund zur Freude. Eine Mc Donalds Promotion gab uns Gutscheine für FREE
Cheeseburger und Softdrinks – kann der Tag noch irgendwie besser werden? JA!
Ein Couchsurfing-Host aus Airlie Beach hat uns nachträglich noch für 2
Übernachtungen zu sich eingeladen.
So kommt es,
dass wir nach 3 Übernachtungen im Zelt (Rückenschmerzen inklusive) vor unserem
Hostel stehen und auf unseren neuen Host warten. Keine Ahnung wie er aussieht,
wo er genau wohnt, aber über SMS haben wir uns ja schon verständigt. Er kommt
vorbei und holt uns mit seinem Auto ab. Er ist Ire und lebt hier nun schon seit
einiger Zeit in Australien. An diesem Abend finden wir uns in einer großen WG
wieder, bestehend aus zwei Iren, einer Deutschen und zwei Australiern und noch
einem weiteren Übernachtungsgast. An diesem Abend schauen wir noch einen Film
und gehen ins „Bett“. Am nächsten Tag lassen wir uns richtig viel Zeit zum
Ausschlafen und zum Frühstücken auf dem Balkon (mit Meerblick!!!). Danach gönnen wir uns auf dem riesen
Fernseher „Projekt X“ und bummeln ein bisschen durch die Stadt. Am Abend machen
wir gemeinsam mit unserer Freundin Natalie und den Jungs aus der WG ein BBQ. Es
gibt Steak (Fleisch!!!!) und unsere neue Lieblingsspeise Maiskolben mit Butter.
Mittlerweile haben wir auch schon ein wenig „vorgeglüht“ und später ziehen wir
dann los und erkunden ein bisschen das Nachtleben in Airlie Beach – welches,
wie sich später herausstellte, ziemlich gut ist. Wir haben sogar den Berg nach
Hause bezwungen und der war so steil, dass auf halber Strecke ein uns
Unbekannter ein Päuschen einlegen musste.
Imke auf dem Balkon |
Am nächsten
Morgen haben wir es dementsprechend langsam angehen lassen. Ausschlafen, langes
Frühstück auf dem Balkon und schon ziehen wir um in unsere mittlerweile 4.
Unterkunft in Airlie. Wir gehen für eine Nacht ins Hostel, um dann am nächsten
Tag endlich auf unsere Segeltour zu starten. Wir haben ein geräumiges 10er
Zimmer und sind an diesem Abend so fertig, dass wir schon gegen 9 Uhr einschlafen.