Mittwoch, 21. November 2012

Magnetic Island




We love MEGGIE ISLAND. 

Horseshoe Bay
Nach einem entspannten Sachenpacken und langem Frühstück machen wir uns mit dem Bus auf den Weg in die Stadt zur Fähre. Die Fahrt mit der Fähre dauert ca. 20min, dann kommen wir auf Magnetic Island an und werden direkt von unserem ersten WWOOFinghost empfangen. Von Nelly Bay, dem Ort an dem die Fähre anlegt, nach Picnic Bay, unserem Host, sind es nur 4 Kilometer. Unser Host, Paul, zeigt uns das Haus, welches uns direkt gefällt und in dem wir uns zuhause fühlen können. Er fragt uns, ob wir die Regeln kennen. Wir sind zunächst verwundert, da wir noch keine Regeln kennengelernt haben. Er lacht, die einzige Regel ist: Fühlt euch wie Zuhause!
Einige Zeit später kommt Kayte, Pauls Tochter, aus der Schule, sie ist zwar erst 10, aber bereits größer als Nicole, sie wird für die nächste Zeit unsere kleine Schwester sein!
An unserem ersten Tag haben wir noch keine Aufgabe, also beschließen wir nochmal zum Strand zu gehen, den man von Haus aus in ca. 5min erreicht. Riesige Felsen schmücken an beiden Enden die Bucht, perfekt um in der Sonne zu entspannen und dem Wellenrauschen zu lauschen.
Nach einem köstlichen Abendessen und einer Flasche Wein gehen wir ins Bett und stellen beide fest, dass wir uns hier direkt wohlfühlen und uns auf die kommende Zeit freuen.
Unser erster Tag beginnt relativ früh, um 7 Uhr müssen wir aufstehen und nach dem Frühstück mit unserer ersten Aufgabe beginnen. Vom Regen ist der Boden im Haus ziemlich staubig geworden, da das ganze Haus, besonders das Wohn-und Esszimmer, sehr offen ist, also eigentlich nur von Fliegengittern eingeschlossen. Wir müssen also einmal den Boden wischen, was nach ca. 2 Stunden getan ist. Danach machen wir uns auf den Weg zu einem Aussichtspunkt auf einem Hügel zwischen Picnic und Nelly Bay. Auf dem Weg bleibt Imke plötzlich stehen, vor ihr befindet sich ein riesiges Spinnennetz in dessen Mitte eine –bäääh- Spinne sitzt, Glück gehabt, die wäre fast in ihrem Gesicht gelandet. Von dem Hügel hat man eine wunderschöne Aussicht über die beiden Buchten und das gegenüberliegende Townsville. Am Nachmittag gehen wir nochmal an den Strand und schwimmen eine Runde, das Wasser ist angenehm warm und danach trocknen wir unter Palmen. Anschließend duschen wir in der besten Dusche überhaupt- so far- ein ganzer Raum, ein riesiger Wasserfall und eine richtige warm-kalt Regulierung, ein Traum.  Zum Abendessen hat Nicole das erste Mal -> Thunfisch! Und sie isst es, tatsächlich, das hätte sie in Deutschland niemals probiert. J
In der Nacht zeigt sich, dass wir uns so langsam richtig an die englische Sprache gewöhnen. Nicole träumt nicht nur auf Englisch, als Imke schlaftrunken nach ihrem Kissen greift, ruft Nicole laut „ DON’T STEAL MY PILLOW!“, dreht sich um und schläft weiter. Imke verhilft das mitten in der Nacht zu einem kleinen Lachanfall.

Tag 2

die Fenster brauchen einen neuen Anstrich. Nach einem ersten Abschleifen müssen wir erst einmal wieder sauber machen, da alles vollgestaubt ist. Danach sind wir fleißig am Pinseln und zwischendurch am Fliegengitterreinigen.  Zum Mittagessen wird erstmal eine Runde vorm TV entspannt, während unser Apfelkuchen im Ofen vor sich hin backt (am Ende des Tages ist nichts mehr übrig … wie konnte das denn passieren??). Weil der Kuchen auf magische Weise verschwunden ist, entschließen wir uns vor lauter Schock uns ein bisschen zu bewegen und zu sporteln. Turnübungen im Wohnzimmer klappen doch immer. Vor dem Abendessen geht es noch schnell eine Runde mit  dem Hund, den besonders Nicole in ihr Herz geschlossen hat, zur nächsten Bucht und nach endlosen missglückten Kokusnuss-vom-Baum-werf-Versuchen wieder zurück. Dort genießen wir dann ein frisches riesiges Steak und einen guten Wein. Gemeinsam mit Kayte schauen wir noch etwas Fernsehen und fallen dann sehr müde ins Bett.

Tag 3


Wir können es kaum glauben, aber es ist tatsächlich wahr- es hat geregnet und die Sonne scheint nicht! Es ist zwar nicht kalt, sondern eher ein wenig schwül, immer mal wieder fängt es an zu regnen. Wir entschließen uns dazu einen gemütlichen Tag im Haus zu verbringen! Also hauen wir uns, nachdem wir alle Fenster in der Früh nochmal gestrichen und auch mit den Küchenfenstern angefangen haben, auf die Couch und genießen das australische Fernsehen mit- man glaubt es kaum- noch geschätzten 100 mehr Werbepausen pro Sendung als in Deutschland. Beim Lunchzubereiten verbrennt Nicole sich an einem riesigen Fettspritzer, aber halb so wild, hier wächst ja Aloe Vera im Garten!
Nachmittags kommt noch eine Couchsurferin für 2 Nächte, natürlich eine Deutsche, Paul begrüßt sie mit: „Welcome to little Germany.“ Am Abend dürfen wir unsere Kochkünste unter Beweis stellen, bzw. Imke, da Nicole mit Skypen beschäftigt ist. Am Nachmittag wurde schon ein Rezept ausgesucht, es soll „summer tagine with lamb and mint“ geben, ein marokkanisches Rezept für Lamm ein bisschen wie Gulasch. Kann man nur weiter empfehlen, hat uns nämlich allen ziemlich gut geschmeckt!

Tag 4

Es ist Sonntag! Heute haben wir frei, also machen wir uns, nachdem wir versucht haben auszuschlafen, mit dem Bus auf den Weg nach Horseshoe Bay! Diese Bucht liegt so ziemlich  auf der anderen Seite der Insel ca. 10 km entfernt. Jeden zweiten Sonntag ist dort ein kleiner Markt am Strand, aber ganz ehrlich, wir hätten mehr erwartet! Wir verbringen die Zeit lieber damit den Strand zu erkunden, der sich als länger herausstellt als er aussieht und das Laufen anstrengender als geplant, da man im Sand versinkt. Doch das einzige schattige Plätzchen befindet sich am Ende unter einem großen Felsen und wir haben ja Ehrgeiz-auch wenn wir zurzeit lieber die Welt erkunden- und erreichen letztendlich unser Ziel! Und auch der Rückweg ist nach einer ausgedehnten Pause kein Problem, in der wir uns mit Imkes toller Kameraeinstellung, der Panorama-Funktion, beschäftigen. Diese Einstellung macht es nämlich möglich, dass man gleich 3mal im selben Bild ist!
Nach dieser Anstrengung gönnen wir uns ein Eis und dann geht´s mit dem Bus zurück nach Nelly Bay, von dort laufen wir über den Berg zurück nach Picnic Bay! Am späten Nachmittag laufen wir nochmal runter an den Strand und gehen eine Runde schwimmen. Es ist aber sehr windig und wir haben hohe Wellen. Zum Abendessen gibt’s ein dickes Hühnchen zu leckerem Kartoffelauflauf, Knoblauchbaguette und gedünstetem Gemüse, das Essen genießen wir hier wirklich sehr!

Tag 5

Um 7Uhr klingelt heute wieder der Wecker und wir kommen so beide nicht richtig in die Puschen, wir hätten wohl gestern ein bisschen früher schlafen gehen sollen! Morgens müssen wir die Korbsesselgarnitur schrubben! Doofe Arbeit, am Ende tun uns die Finger weh, die zudem total aufgeweicht sind. Heute ist es extrem windig, der Wind bläst durchs ganze Haus und überall rauscht es. Als wir uns am Nachmittag kurz hinlegen fallen wir in einen tiefen Schlaf, den Rest des Tages werden wir wohl relativ entspannt angehen.

Tag 6

Picnic Bay - "unser" Strand
Heute durften wir den Ofen schrubben, der jetzt aussieht wie neu, zum einen dank unsere tollen Schrubbkünste zum anderen dank eines extrem guten Reinigungsmittels, das man nicht einatmen sollte- glaubt mir! Am Nachtmittag haben wir dann ein bisschen am Strand relaxt, bevor Imke lernen durfte wie man echte Queenslander „Assholes“ zubereitet, so nennt man hier Frikadellen.

Tag 7


Morgens hatten wir ein paar kleinere, nicht so anstrengende, Aufgaben  (Micro waschen, das fanden wir beide sehr witzig, weil wir noch nie einen Hund gewaschen haben, Grill säubern etc.). So konnten wir Energie sparen um nachmittags wandern zu gehen! Mit dem Bus sind wir erst nach Arcadia gefahren, um von dort die Wanderstrecken über die Berge nach Nelly Bay zu nehmen und von dort wieder nach Picnic Bay zu laufen. Es war heiß und echt ein wenig anstrengend, aber man hatte ein paar unglaublich schöne Blicke über die Insel und ihre Buchten! Koalas haben wir leider keine entdeckt, immer wenn wir uns zu sehr auf die Suche nach ihnen konzentriert haben, hätten wir uns beinah verletzt, da wir den steinigen Weg vor uns außer Acht gelassen haben. Am Ende waren wir insgesamt 3 Stunden unterwegs.

Tag 8

Heute Morgen mussten wir wieder unsere Streichkünste beim Fensterstreichen beweisen und natürlich haben wir vorher erst mit der Schleifmaschine alles schön aufbereitet! Am Nachmittag sind wir dann nach Rocky Bay gelaufen, das ist eigentlich eine Nudistenbucht. Man erreicht die Bucht nur über schmale, steile Pfade, wird aber mit wunderschöner Einsamkeit und einem schönen Strand belohnt! Abends haben wir dann Turkey gekocht und hatten Spaß beim Verschlingen der riesigen Keule.

Tag 9


Männliche Krabbe - unser Fang!
Gerade habe ich gedacht, wir hätten einfach einen Gesamtbericht schreiben sollen, aber jetzt haben wir so angefangen, es sind nur noch ein paar Tage, also langweilt euch nicht! Auch heute haben wir wieder Fenster gestrichen, weil die alle zwei Glasuren brauchen. Aber, fast vergessen, davor waren wir schon mit Paul und einem Freund mit dem Boot draußen und haben die Krabbennetze eingeholt, leider hatten wir kein Glück und nur ein paar weibliche Krabben hatten sich in den Netzen verirrt. Vielleicht haben wir morgen mehr Glück! Nachmittags haben wir uns dann mit einer Freundin vom Crocodile Trophy, die im Moment auch auf Magnetic Island ist, getroffen und uns an die schöne Zeit erinnert, die wir hatten. Mit ihr machen wir nächste Woche auch unsere Segeltour auf den Whitsundays!

Und wir hatten mehr Glück! Mit den Krabben natürlich. Unsere Ausbeute war zwar nicht gerade groß, aber immerhin eine Krabbe haben wir gefangen! Leider können wir diese wohl nicht mehr selbst probieren (was Nicole gar nicht so schade findet)! Heute Nachmittag sind noch 2 Holländerinnen hier angekommen, weil diese noch keine Unterkunft hatten und ein Freund von Paul sie dann zu uns geschickt hat. Sind wir heute mal 4 junge Mädchen J Sie waren wirklich sehr nett und wir haben ihnen auch am nächsten Tag den Strand gezeigt. Ab dann werden sie aber bei einer Freundin von Paul wohnen.

Naja und  weil wir manchmal nicht so organisiert und durcheinander sind, haben wir vergessen jeden Tag etwas aufzuschreiben. Aber unseren letzten Sonntag auf Meggie Island haben wir sowieso nur noch „gechillt“. Den Kühlschrank nochmal ausgenutzt. In den gemütlichsten Sesseln der ganzen Welt entspannt und einfach mal Fern geschaut. Am nächsten Morgen haben wir unsere Sachen gepackt und uns von unserer Familie auf Zeit verabschiedet! Wir hatten eine wunderbare Zeit und konnten uns wie zu Hause fühlen! Solchen tollen Gastgebern verdanken wir hier auch, dass diese Reise unvergesslich sein wird! Der Host wollte Imke auch gar nicht mehr gehen lassen, weil sie sein Kitchengirl war, aber irgendwann ist es auch einmal Zeit weiterzureisen und neue Dinge zu entdecken! In diesem Sinne: SEE YOU SOON!